Ist ja gerade in aller Munde - 100 Jahre Wahlrecht für Frauen. Die Männer werden wieder mal komplett vergessen. Derweil die Frauen und ihre lila Pudel sich selber feiern. Und das auf eine respektlose Art und Weise, wie sie es den Männern so gerne Vorwerfen.
und da habe ich mal eien meiner älteren Einträge hier rausgesucht, was schönes zum Thema.
Hier also was vom 18.Februar 1911 zum Nachdenken - wer's kann:
Frauenwahlrecht von Marie Holzer.
Als ich leßthin in einem Blatte einen Artikel über Frauenwahlrecht veröffentlichte, schrieb mir ein "befreundeter" Herr:
-Sie tun entschieden Unrecht, die vielen einsichtvollen Männer mit den übrigen zu verurteilen.-
Dieser
Satz ging mir den ganzen Nachmittage im Kopf herum. Unrecht tun - das
ist ein böses Wort. Es bleibt einem aber schließlich manchmal nichts
anderes übrig als zu generalisieren.
Und als ich mich zu einer
Abendgesellschaft anzog, blitzte es mir durch den Kopf: Abends, wo ich
gelegenheit haben würde, mit einer Reihe von Herren zu Plaudern.
Mein
Tischnachbar war ein junger Oberleutnant voll Temperament und Geist,
mit dem sich's vorzüglich plaudern ließ. Nach dem Tanze trat eine kleine
Pause ein und da frug ich ihn unvermittelt, wie er über das
Frauenwahlrecht denke.
Er sah mich einen Augenblick an, seine Augen
blickten schwermütig, dann sagte er, da möchte ich Ihnen eine kleine
Geschichte erzählen:
"Als junger Fähnrich fand in meiner Garnison einmal das Katharinen-Täzchen statt. Ich ging natürlich hin. Mit Herzlopfen. Voller Wünsche, voller Ideale.
Es war mein erster Ball. In einem Kranz saßen Sie alle ringsherum, die
Tanzlustigen, in lichten, duftigen Kleidern mit Blumen im Haar. Der
erste Walzer begann, und ich ging von einer zur anderen und tanzte. Keine war mir zu gro0, keine zu klein, keine zu alt, keine zu jung, keine zu häßlich. Ich wollte tanzen und glücklich machen. So ging es den halben Abend fort. Mein Herz war noch ein unbeschriebenes Blatt. Plötzlich tönte es im Saale Damenwahl.
Ich lehnte an einem Eckpfeiler, stolz im Vollbewußtsein getaner Ritterlichkeit, und wartete.
Die
Walzerklänge hatten eingesetzt und die Paare drehten sich im Reigen,
zuerst wenige, dann immer mehr und mehr. Und ich stand still und
wartete. Der Walzer verklang. Stille um mich, und ich stand immer noch
am selben Fleck. Keine hatte mich gewählt - wohl vielleicht weil ich keine bevorzugt hatte, sondern alle gleichmäßig behandelt hatte. Seit der Zeit bin ich prinzipiell gegen jedes Frauenwahlrecht.""
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