Mittwoch, 15. Oktober 2014

Rabensage von Merseburg

In letzter Zeit sind die Raben hier etwas zu kurz gekommen. Also mal wieder Ehre wem Ehre gebürt.

Rabensage von Merseburg

Der Bischof, Thilo von Trotha, hatte einen schönen goldenen Siegelring, den bekam er von seinem Freund und der war Bischof von Naumburg. Eines Morgens hatte der Bischof, Thilo von Trotha, seinen schönen Ring am offenen Fenster liegen gelassen. Erst am späten Abend bemerkte er es. Natürlich war der Ring nun verschwunden - aber wer hatte ihn genommen...? In seinem Zorn verdächtigte er seinen langjährigen Diener - nur er konnte es gewesen sein. Obwohl der Diener seine Unschuld beteuerte, wurde er hingerichtet. Noch nach dem Abschlagen des Kopfes sollen seine ausgestreckten Arme seine Unschuld beteuert haben. Als der Ring später in einem Rabennest gefunden wurde, war Thilo von Trotha sehr überrascht und sagte: "Es soll niemals mehr ein Urteil vollstreckt werden, wenn es im Jähzorn entstanden ist". Dieses war für alle eine Mahnung, denn der Diener sprach die Wahrheit und musste trotzdem sein Leben lassen. Im Schlosshof ließ nun Thilo von Trotha einen Vogelkäfig errichten. Und dort muss nun seither ein schwarzer Kolkrabe wohnen - denn er war der wirkliche Dieb - so die Sage. Zum Andenken lies der Bischof auch einen Raben, mit einem Ring im Schnabel, in seinem Wappen verewigen. Ein solcher Rabe wird auch heute noch in einem Käfig gehalten. Zum Glück nicht mehr alleine - er hat eine Partnerin bekommen.Denn Vögel sind Schwarmtiere und brauchen Gesellschaft - so schreibt es auch der Tierschutz vor - sogar ein großer Käfig wurde für die beiden Tiere gebaut.
Sie haben zwei Käfige, die miteinander verbunden sind - im hinteren Teil können sie sich zurückziehen, wenn sie mal keine Lust auf Besucher haben - und man kann auch nicht hineinschauen. Dieser Umbau erfolgte 2006. Und sehr viele Touristen kommen nach Merseburg, um die Tiere zu bestaunen und um sich mit der Rabensage bekannt zu machen.

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