Dienstag, 12. Juli 2011

Tour de Monte

Nachdem die geplanten Touren im Juni an den langen Wochenenden u.a. wegen des schlechten Wetters nicht nicht stattfinden konnten, hat es mich am letzten Samstag dann doch gepackt, so das ich mein Ränzlein geschnürt habe und wenigstens zu einem kurzTrip aufgebrochen bin.

Und da habe ich es dann geschafft früh aus den Federn zu kommen, und entsprechend Zeitig im Zug nach Kölle zu sitzen in der Hoffnung auf ein leeres Abteil und eine ruhige Fahrt. Aber Loki scheint mein Begleiter gewesen zu sein. Eine Horde pubertierender Jugendlicher stürmte natürlich genau den Wagon in dem ich saß. Und die mussten natürlich genau wie ich in Köln aussteigen.

Nach kurzem Aufenthalt im Kölner HBF dann in die Bahn nach Bergisch Gladbach, und endlich die ersehnte Ruhe. Von Bergisch Gladbach sollte es dann eigentlich noch ein Stück mit dem Bus gehen, aber und wieder schien Loki zu wallten, fährt in Bergisch Gladbach an Samstagen, der Bus den ich brauchte, nur alle zwei Stunden. Und der letzte war gerade los.

Aber man wäre nicht Mann wenn man(n) nicht das beste daraus machen würde. Das Wetterchen gut, die Stadt mir unbekannt, also direkt auf Schusters Rappen, mit ca.15kg. auffen Rücken, Richtung Ziel. Zwar war damit meine ganze Planung schon durcheinander, aber gelohnt hat es sich trotzdem. Dank gutem Kartenmaterial ohne Probleme den rechten Weg gefunden und eine Bergische Stadt etwas näher kennen gelernt.



Erster Anlaufpunkt sollte der Standort einer alten Motte sein, die auf der Karte verzeichnet ist. Und dorthin sollte mich auch eigentlich der Bus bringen. Bis auf ein Plausch mit einem Fahradfahrer, der mir verklickern wollte, das Touren mit dem Rad viel besser seien als zu Fuss, war es eine Wanderung durch eine großartige Landschaft und der Standort der Motte wurde auch Zielsicher sofort gefunden. Nur von der Motte bzw. deren Überresten war leider so gut wie nichts mehr aufzufinden. Die von mir gefragten Anwohner wussten noch nichteinmal das es dort eine Motte gegeben hatte.

"Die Reste der Motte Wiebershausen liegen im Scherfbachtal an der Straße von Odenthal nach Bechen: ein unscheinbarer ovaler Erdhügel im Wald, ungefähr 21 mal 25 Meter groß und nur einen bis anderthalb Meter hoch. Heute noch ist das Gelände rund um die Motte sumpfig und fast unzugänglich. 1994 ließ der Odenthaler Geologe Randolf Link eine Bodenuntersuchung mittels Geomagnetik durchführen. Sie ergab nach der Auswertung eine kleinere Struktur von ungefähr 16 mal 16 Metern gegenüber der genannten Gesamtgröße der Motte. Das könnte auf die innere Umfriedung hinweisen. Darin befindet sich wiederum eine weitere Struktur aus Steinen oder Fels - zehn mal fünf Meter groß. Das scheinen laut Bodendenkmalpfleger Manfred Link die tiefsten Fundamente des sonst hölzernen zentralen Bauwerks der Anlage zu sein, eventuell also die Fundamente des Turms."

Weiter ging es dann Richtung Odenthal, der Wiege des Bergischen Landes.




Die Gemeinde Odenthal ist ein traumhafter Ort mit einigen Sehenswürdigkeiten. Z.B. der sog. Hexenbrunnen. Ein überbrodelnder Kupferkessel, der von fünf finster dreinblickenden Fabelwesen getragen wird.



Der Kirchenbau St. Pankratius direkt im Ort 11. Jahrhundert und damit eine der ältesten Kirchen des Bergischen Landes, der Turm beherbergt die älteste Glocke des Rheinlands aus dem Jahre 1050. und wunderschöne kleine Fachwerkhäuser die etwas mittelalterlichen Flair aufkommen lassen. Hier wird einem bewußt wie schön und Geschichtsträchtig das Bergische Land doch ist. Da ich etwas im Zeitplan zurück war, konnte ich leider nicht alles so begutachten wie es ursprünglich geplant war.



Von Odenthal ging es dann Richtung Alte Burg Berge. Vorbei an Schloss Strauweiler



und dann ein Stück die Dhünn entlang, mit einer längeren Pause am Flußufer, zum Standort der alten Burg Berge.
Die Burg, welche zum Namensgeber für die gesamte Region werden sollte. Ca. 1060 erbaut und auf einem Felsdorn am Ufer der Dhünn stehend. Die Burg erhielt den Namen Berge und schon bald nannten sich die, inzwischen in den Grafenstand erhobenen, Bewohner die Grafen von Berg. So wurde aus dem Burgnamen ein Familienname und später bezeichnete man das gesamte Herrschaftsgebiet der Grafen als Bergisches Land. 1133 schenkten die Grafen von Berg die Burganlage dem Zisterzienserorden, um dort ein Kloster zu errichten.


Schwer Vorstellbar, das hier mal eine Burg gestanden hat. Auf dem nächsten Bild der heutige Wanderweg vor der Burg, damals zu Zeiten der Burg noch der Burggraben.


Von Burg Berge ist es dann nur ein Katzensprung zum Altenberger Dom und der alten Kloster Anlage. 2009 bin ich ja zum letzten mal hier gewesen. Der dazugehörige Blogbeitrag.
Um 1133 kamen die Mönche auf Einladung der Grafen von Berg aus dem französischen Morimond nach Altenberg, um hier ein neues Kloster zu gründen. Zwischen 1259 und 1379 errichteten sie in Altenberg ihre Klosterkirche und schufen dabei eine der schönsten gotischen Kirchen Deutschlands. Über viele Jahrhunderte diente die Abteikirche als Grablege der Grafen von Berg. Die Mönche bezogen zunächst die nahe gelegene Burg Berge, welche ihnen die Grafen zum Geschenk gemacht hatten. In der Blütezeit des Konvents lebten fast 300 Mönche und Laienbrüder in Altenberg.




Durch das Verweilen an jenen Geschichteträchtigen Orten ist es dann doch später geworden als ich gewollt hatte. Außerdem zogen ein paar dunkle Wolken auf und das tragen des Rucksacks fing an sich bemerkbar zu machen. Da der Plan ja vorsah, die Nacht im Zelt nahe Schloss Burg zu verbringen, das mit Schloss Burg hatte sich ja sowieso erledigt, ging es also weiter einen geeigneten Platz für die Nacht zu suchen. Da es zum Ursprünglichen Plan gehörte, auch die Reste der Eifgenburg zu besichtigen, war die Richtung vorgegeben.
Die Strecke führte nun ausnahmslos durch Waldgebiet. Leider ist die Zerstörung durch Mountainbiker, die Querfeldein fahren überall sichtbar.
Über die Reste der Burg hat die Natur seit langem einen grünen Teppich gelegt, und nur einem geübten Auge gelingt es überhaupt, Strukturen im Dickicht zu erkennen.



Die Geschichte der Eifgenburg zwischen Altenberg und Burscheid liegt weitgehend im Dunkel der Geschichte. Die Anlage könnte keltischen Ursprungs sein. Vermutlich aus dem 10.Jah. Jedenfalls sind Scherben die dort gefunden wurden, in diese Zeit Datiert. Ob die Grafen von Berg die Anlage genutzt haben oder ob die Anlage sogar noch aus vorchristlicher Zeit stammt, ist bis dato nicht wirklich geklärt.

So schön und genial das gesammte Gebiet auch ist, es hat einen großen nachteil. Ein Platz für mein Zelt war war nicht zu finden. Zumal alles Naturschutzgebiet. Da auch langsam die Knochen zu schmerzen begannen und die Ermüdung doch spürbar wurde, (hier rächt sich meine Faulheit) ward von mir Einstimmig beschlossen, abzubrechen und in Richtung Heimat zu pendeln.
Das einzige wirkliche Manko an diesem Tag. Hier muss ich meine Planung noch verbessern.

Ein gutes Stück führte die Strecke noch durch eine großartige Landschaft, wo es mitten im Wald noch was zu sehen gab.



Wild Romantisch.



Die Busfahrt nach Hause dann, war tausend mal besser als die Hinfahrt. Dank eines genialen Busfahrers. Ich wollte dem schon glatt Trinkgeld geben.

Und der Abend zu Hause brachte noch einen weiteren großartigen Höhepunkt, der für das nicht Zelten entschädigte. Ein Ergebniss der WM der /innen für die ein dritter Platz nichts ist. Die Überfrauen einen auf den nicht vorhandenen Sack gekriegt. Besser mal menschlich denken, als den Mund auf Kosten anderer, die sich nicht wehren dürfen, allezu voll zu nehmen.

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