Der März brachte neben einigen Höhepunkten (Mein Geburtstag, Saltatio Mortis, Ostara) auch einiges an Aufruhr mit sich:
So z.B. auf der Arbeit, als mein Chef auf die Baustelle kam und ich Ihn fragte: "wann denn das bestellte Material kommt?" bekam ich als Antwort nur ein doofes Gesicht und die Aussage "Ich habe einen Termin"! Da weiß der Geselle dann Bescheid.
Auch in Aufruhr versetzt ist gerade ein Kollege, dem die Firma wegen zu viel Arbeit den Urlaub nächste Woche gestrichen hat. Wir haben Kurzarbeit in der Firma!
Noch zwei nette Anekdoten aus meiner Firma die Aufruhr erzeugen können.
Die Entschuldigung eines Kollegen/In für sein zu Spät kommen: "kann ich doch nichts dafür - wenn ich zu spät aus dem Haus gehe".
Auch nett der Ratschlag eines leider Ex-Kollegen an den Kunden was den Farbton für die Fassade angeht: "Ich würde den roten Ton nehmen, das ist besser für die Akkustick."
Aufruhr gibt es dieser Tage auch beim WSV. Da feuert man einen Trainer der auf Platz Eins steht und eine drittLiga Mannschaft bis ins Achtelfinale des DFB Pokals gebracht hat, und lässt einen Trainer werkeln, der seit Monaten auf den Abstiegsrängen steht. Nun gut, letzte Woche hat man Ihn dann doch entlassen. Verloren hat der WSV heute trotzdem und ist vorletzter der Tabelle. Dafür ist der F.C Bayern München wieder erster. Zwei mal die Schalker in 10 Tagen auf die Plätze verwiesen - so soll es sein.
Eine Aufruhr gab es auch im Mittelalter schon. Wie ein Mord im Jahr 1225 die ganze Ruhrregion veränderte – davon erzählt die Ausstellung AufRuhr 1225! Ritter, Burgen und Intrigen... in Herne. Und da sind wir Anfang März gewesen. Dank meiner Kurzarbeit war es uns möglich unter der Woche ins Museum zu fahren, so das selbiges recht leer war, und man sich die Ausstellung in Ruhe Anschauen konnte. Fast drei Stunden waren wir im Museum, und die Ausstellung ist Klasse. Und das für 6Euros. Besonders Interessant war natürlich das alles um die Ermordung des Erzbischofs Engelbert von Köln und Grafen von Berg Anno Domini 1225 aufgebaut ist. Hierraus leitet sich dann die Geschichte der Ruhrgebites und des Bergischen Landes ab.
Von eben diesem Schicksalsträchtigen Mord im Jahre 1225 bis hin zur letzten großen Ritterschlacht zeigt die Großausstellung das mittelalterliche Leben im Ruhrgebiet. Von der Geburt bis zur Grablege, von der Heiratpolitik bis zur Hinrichtung kann man das Mittelalter in spannenden Inszenierungen hautnah erleben.
Neben „Klassikern“ wie Waffen und Rüstungen, goldenen Reliqiuaren oder Kochgeschirr entdeckt man auch die kuriosen und unbekannten Seiten dieser Epoche. Was machten beispielsweise die Knochen des ermordeten Erzbischofes auf der Hochzeitstaffel des Königs? Warum galten Hände eines Gehenkten als Talisman? Waren die Schreibstuben deutscher Klöster auch Fälscherwerkstätten?
Auch das BegleitBuch zur Ausstellung, das es für 25Euros zu kaufen gibt ist sein Geld Wert. Neben den Ausstellungsstücken gibt es noch mal die Geschichte des Ruhrgebietes und des Bergischen, sowie eine nette Übersicht über die Burgen in der Region. Und das Dingen ist ein richtig nett dicker Wälzer.
Wer sich das Buch kauft (und das solltet Ihr) und es genau ließt, wird erstaunt feststellen, das das Verhältnis der Geschlechter doch etwas anders war als heuer dargestellt. Und das sorgt dann wieder für Aufruhr.
- http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Aufruhr/ -
In Aufruhr versetzt ist zur Zeit auch ein kleines Dorf in Sprockhövel - Herzkamp - genannt. Das ist das Dorf in dem Ich Aufgewachsen bin, und dort hat es vor kurzem einen Selbstmord gegeben. Wo jeder jeden kennt, und jeder über jeden alles weiß (selbst Dinge die man über sich selbst nicht weiß) scheppert so was schon gehörig. Der Selbstmörder Vater von zwei Kindern stammt aus einer alteingesessenen Familie. Und wieder mal natürlich ein Mann.
Diesen Monat jährt sich der Verlust meines Neffen zum zweiten mal. Wenn so etwas so zeitlich nah passiert, bringt das auch eine persönliche innere Aufruhr mit sich. Nur lernen daraus werden Sie trotzdem nicht.
Euch wünsche ich damit trotz des bescheidenen Wetters ein schönes Osterfest.
Samstag, 3. April 2010
Aufruhr
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Interessant wäre natürlich, was sollten wir lernen?
AntwortenLöschenDarüber schreibste nix, sondern du lässt diesen Satz im Nebel stehen.
Selbstmörder haben nach meinem Wissen oft Depressionen.
Im Prinzip hast du recht. Aber alles Aufzulisten was es dazu zu sagen gäbe, würde den Rahmen hier sprengen, glaube ich. Und mit einem Teil der Gründe beschäftige ich mich hier im Blog ja recht ausführlich. Das war ja Ursprünglich auch die Hauptmotivation für diesen Blog.
AntwortenLöschenMomentan halte ich es ertmal für Wichtig das Thema in das Bewustsein der Öffentlichkeit zu bringen, damit das Problem nicht weiter ignoriert bzw. mißbraucht wird.