Es ist mal wieder an der Zeit einen weiteren Netzfund zu bringen. Und da fanden wir vor geraumer Zeit im EMMA Forum:
"Hallo zusammen! Ich bin seit Jahren Emmaleserin und bin vielseitig in der Frauenbewegung engagiert. Ich habe eine 17jährige Tochter, die sich in der Gothszene bewegt und sexuell zu SM tendiert. Wir gehen sehr offen mit diesen Themen um und ich habe ihr meine Bedenken geäußert. Ich habe mich auch lange mit einer lesbischen Bekannten unterhalten, die seit Jahren SMlerin ist. Obwohl ich das alles schwer nachvollziehen kann, wurde ich etwas beruhigter. Mittlerweile jedoch bin ich das nicht mehr. Es geht mir im Moment nicht um die körperlichen Auswirkungen, sondern um das Frauenbild, welches meine Tochter mittlerweile vertritt. Sie sieht Emanzipation und Feminismus als unnatürlich an. Als ich sie fragte, wie sie darauf kommt, zeigte sie mir ein Buch, welches sie gelesen hat und von dem sie total begeistert ist. Es handelt sich dabei um das Buch Subjektiv aus dem Leben einer devoten Frau von Anna Bunt. Ich habe das Buch gelesen und war schockiert, wie naiv und unvorsichtig die Autorin ihre sexuellen Escapaden beschreibt. Ihre Zielsetzungen ist einen Herrn zu finden, dem sie sich völlig unterwirft. Meine Tochter sagte mir, dass sie sich in dieser Person wiederfindet und gestand mir, dass auch sie sich wünscht sich irgendwann als echte Sklavin gehalten zu werden (O-Ton). Ich bin ja für sexuelle Freiheit, aber das geht entschieden zu weit. Die Autorin prahlt mit Aussagen wie "Ich fühle mich durch die Emmanzipation meiner Weiblichkeit beraubt" und hat als Zielgruppe junge Frauen in ihrer sexuellen Findungsphase im Visier. Ich finde das alles sehr bedenklich und denke, dass wir eine klare Position gegen diese SM Welle beziehen sollten. Denn so wie ich das hier mitbekomme ist das allegemeine Bild dieser Szene mehr als Frauenverachtend anzusehen. Eine besorgte Mutter und Frau."
Und das, damit mir keiner einer nachsagen tut, ich würde mich nicht auch um die Probleme von Frauen interessieren. Nett dazu auch zwei Kommentare zu diesem Post:
"Nun, wie es scheint fühlt sich die Tochter durch den Feminismus in ihrer Sexualität eingeengt/bevormundet. Sucht sie unbewußt das extreme Gegenteil auf, um sich aus den feministischen Fesseln zu lösen? Sich demütigen/benutzen/steuern zu lassen, sei es in der Kiste oder bei Germany Next Top Model? Oder ist es ein Update auf das antrainierte feministische Dauer-Opferin-Verhalten, welches den Frauen nur das Gefühl der Existenz gibt, wenn sie leiden und bedauert werden. Demütigung organisieren um klagen zu können."
Das der Kommentar einer Frau dazu. Wie richtig erkannt Sie das hat. Nun noch ein Mann:
"Hierbei müssen die Ursachen des Masochismus in der Familiengeschichte oder nach dem Erleben traumatischer Ereignisse aufgeklärt und bearbeitet werden." Die Emma-Leserin und Mutter dieser jungen Dame hat womöglich in der Erziehung etwas falsch gemacht. Sind Kinder von Emma-Leserinnen traumatisierter als Kinder normaler Eltern?"
Ich verzichte auf eigene Kommentare dazu.
Sonntag, 17. April 2011
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Naja, das ist doch mal wieder so eine Kiste, wo eine vermutlich Durchschnittsbürgerin versucht Dinge zu begreifen, die sie nicht verstehen kann ohne Teil davon zu sein. Die innige Verbundenheit, das Geschenk des vollumfassenden Vertrauens, die Zuneigung, die ein/e Dom von seinem/r Sub bekommt ist eben ein komplett für die "Normalwelt" ungewöhnliches und schwer zu begreifendes Modell des Beisammenseins. Das zur SM-Neigung.
AntwortenLöschenEs überrascht mich nicht, daß der "Feminismus" eine gewisse "Entweiblichfühlung" mit sich bringt in den Exzessen, die er teilweise annehmen kann und daß eben so ein Buch entsteht. Was mich überrascht ist, daß diese ach-so-interessierte Frau zwei Dinge missachtet - die grundsätzliche Freiheit einer jeden Person seine (sexuelle) Erfüllung auf die Art zu finden wie es ihr beliebt, ungeachtet der Verurteilung unbeteiligter Dritter. Und als zweites - die Menge dominanter Frauen und Männlicher Subs, die sich eben selbigen unterordnen, das würde ihre Behauptung bezüglich des Bildes der Frau in der SM-Szene sofort und unwiderruflich ad absurdum führen.
Oh ich mag Menschen, die immer gleich "Attacke!" schreien, wenn sie irgendwas nicht verstehen. Und zu allem Überfluss ist sie vermutlich, wenn sie die Neigung zu Lustschmerz nicht mal ein winziges Bißchen nachvollziehen kann, im Bett so langweilig wie auf dem Papier, sprich - verwandelt sich beim Kontakt mit Bettwäsche in ein solides Brett aus Eiche. Ein hoch auf die Begattungsstarre, bleibt nur zu hoffen, daß die Tochter das nicht stellvertretend für die ganze SM-Szene ausbaden muss..